Chronik

Die Geschichte des Schützenvereins Nordwohlde

Von der Gründung des Schützenvereins Nordwohlde sind leider nur wenige Doku­mente vorhanden. Durch die beiden Weltkriege sind zudem sehr viele schriftliche Unterlagen verlorengegangen.

In einer Zeitungsanzeige in der „Syker Zeitung” ist zu lesen, daß „behufs Gründung eines Schützenvereins am Sonntag, dem 28. Mai 1905 beim Gastwirt Wessel nach­mittags um 4 Uhr eine Versammlung stattfinden soll.”

Von einem Gründungsmitglied war zu erfahren, daß schon im Jahre 1904 Bestrebungen im Gange waren, einen Verein zu gründen. Wegen des Ablebens einer maßgebenden Persönlichkeit ist die Gründung derzeit verschoben worden. Man hat aber seitdem das Jahr 1904 stets als Gründungsjahr genannt und alle Jubiläen da­nach ausgerichtet.

 

Die „Syker Zeitung” gab am 13. }uli 1905 bekannt, daß sich ein Schützenverein in Nordwohlde gegründet habe.

 

Das erste Vereinslokal war die Gastwirtschaft von Heinrich Wessel in Nordwohlde.

In einer Anzeige vom 05. August 1905 wird auf das Eröffnungsfest am 13. August 1905 hingewiesen.

Der erste Scheibenstand (Schießstand) befand sich im Buchenkamp des Bauern Garbs an der Fesenfelder Straße.

Erster Hauptmann des Vereins war der Bauer Heinrich Meyer aus Steinforth, erster Schützenkönig Heinrich Albers aus Fesenfeld.

Am 23. Januar 1906 fand die erste Generalversammlung statt. Anscheinend war Hauptmann Meyer nicht mehr Vorsitzender, denn in dem Bericht der ,Syker Zeitung’ vom 10. Januar 1906 kommt zum Ausdruck, daß die Versammlung von Hauptmann Johann Ritterhoff aus Steinforth eröffnet wurde.

Am 13. Mai 1906 wurde das zweite Schützenfest gefeiert. Angetreten wurde bei Gastwirt Meyer in Kastendiek, dann marschierte man zum Festplatz bei der Sand­grube des Schützenkönigs Heinrich Albers in Fesenfeld. Hier war ein provisorischer Schießstand aufgebaut; Buden, Verkaufsstände und ein Festzelt waren ebenfalls vor­handen. Auf diesem Platz wurde dann bis 1908 das Schützenfest gefeiert.

Anfang 1909 hatte der Verein wiederum im Buchenkamp von Garbs einen etwas besser gesicherten Schießstand mit zwei Schießbahnen eingerichtet.

 

1912 kaufte der Verein eine Vereinsfahne bei der Fahnen­fabrik Reineke, Hannover. Beim Schützenfest am 9. und lO. Juni des Jahres wurde gleich­zeitig die Fahnenweihe gefeiert. Im ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 wurden verständ­licherweise keine Schützenfeste gefeiert.

Der letzte König war 1914 Hermann Behrens. Aus dem Weltkrieg sind mehrere Schüt­zenbrüder nicht mehr in die Heimat zurückgekehrt.

In der Generalversammlung am 7. Juni 1924 beschloß der Verein, das Angebot des Bauern Karl Brüning anzunehmen, eine Sandgrube von ihm zu pachten zwecks Errichtung eines Schießstandes. Im Protokoll der Generalversammlung 1928 wird berichtet, daß der Maurermeister Dietrich Focke von seinem Posten zurücktritt. Wann er gewählt wurde, konnte nicht ermittelt werden.

Beim Schützenfest 1929 feierte der Verein mit vielen Nachbarvereinen das 25-jährige Vereinsjubiläum.

Als Nachfolger von Lehrer Ludwig Abeler wurde am 7. Dezember 1930 der Lehrer Heinrich Keese zum Hauptmann und ersten Vorsitzenden gewählt.

Der Schützenverein wurde 1933 in den NS-Reichsbund für Leibesübungen ein­gegliedert. Befehlsgemäß wurde nach 1933 auch der „Volkskönig” bei einer beson­deren Schießveranstaltung ausgeschossen.

In der Generalversammlung vom 1. Januar 1935 beschloß der Verein, einen Teil des Holzkamps zur Errichtung einer allen Anforderungen gerechten Schießanlage vom Bauern Garbs zu pachten und den Zimmermeister Albert Schorling, Pestinghausen, mit der Ausarbeitung eines entsprechenden Planes zu beauftragen. Beim Schützenfest 1936 konnte der neue Schießstand in Gebrauch genommen werden.

Am 2. Mai 1940 wurde in der Generalversammlung protokolliert, daß „von einem Schützenfest Abstand genommen werden sollte”.

Auch im zweiten Weltkriege fanden keine weiteren Schießveranstaltungen statt. Dieser Weltkrieg forderte unter den Vereinsmitgliedern wiederum seine Opfer.

Nach dem Krieg waren Vereinstätigkeiten von der Besatzungsmacht zunächst gänz­lich verboten. Erst 1950 wurden die Vorschriften etwas gelockert, und vereinzelt wurden wieder Vereine gegründet. Auch in Nordwohlde beschloß am 1. März 1951 eine Versammlung von 26 Mitgliedern die Neugründung des Schützenvereins.

Die Schießhalle wurde notdürftig renoviert, das Königs- und Preisschießen konnte bei dem Schützenfest 1951 mit Luftgewehren ausgetragen werden.

Der erste Schützenkönig nach dem Kriege war Rudolf Rathkamp. Die Schützen kauften sich graue, leichte Schützenröcke, soweit sie keine alten Uniformjacken mehr hatten.

 

Im Jahr 1952 gründete der Verein auf Wunsch der jugendlichen Mitglieder einen Jungschützenzug für 14 -18-jährige Jungen. Dieser entwickelte sich immer mehr zu einem festen Bestandteil des Vereins.

1953 wurde der Schießstand weiter ausgebaut, und die Schützen konnten jetzt wie­der auf sechs Ständen schießen, ab 1954 auch mit Kleinkalibergewehren.
 50jähriges Vereinsjubiläum

Seit 1954 ist der Verein Mitglied im Deutschen Schützenbund.

Die Generalversammlung vom 9. Januar 1965 wählte als Nachfolger von Heinrich Keese, der 35 Jahre Hauptmann des Vereins war, zum Hauptmann und ersten Vor­sitzenden den Landwirt Günter Wilk.

Seit 1965 wird alljährlich am 30. April der „Tanz in den Mai” gefeiert.

Die Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht Syke wurde am 11. August 1967 auf Antrag des Schützenvereins gestellt. Der Verein führt seitdem die Be­zeichnung „Schützenverein Nordwohlde von 1904 e.V.”.

Am 20. Oktober 1970 wurde in einer außerordentlichen Generalversammlung der Architekt Heinz Rohlfs zum Hauptmann und ersten Vorsitzenden gewählt und für die Schießstanderweiterung als Planer und Bauleiter der umfangreichen Baumaß­name bestimmt.

Ebenfalls am 20. Oktober 1970 wurde mit Adolf Garbs ein Pachtvertrag für das Schießstandgelände zum Pachtpreis von 250,- DM jährlich abgeschlossen. 1969 drohte die Aufsichtsbehörde die Schließung des Schießstandes wegen mangeln­der Sicherheitseinrichtungen an. Deshalb beschloß der Verein in der außerordent­lichen Generalversammlung am 20. Oktober 1970, den Schießstand den neuesten Vorschriften entsprechend umzubauen. Der Bauantrag wurde von Heinz Rohlfs in Zusammenarbeit mit dem Schießstandsachverständigen Heinrich Schorling aus­gearbeitet und dem Bauamt zur Genehmigung vorgelegt.

Am 5. Juni 1971 konnte der neue Schießstand in Anwesenheit der Gemeinde­vertretung eingeweiht werden.

 

Alle am Schießsport interessierte Damen äußerten mehrfach den Wunsch, eine Damenriege innerhalb des Schützenvereins zu bilden. Dieser wurde in der Versammlung am 7. Januar 1978 vom Vorsitzenden vorgetragen, und die Gründung wurde beschlossen. Gleichzeitig gestand man den Damen auch zu, am Königsschießen teilzunehmen und die Königswürde zu erringen. Der Vorsitzende mußte sich wegen seines persönlichen Einsatzes für die Gründung der Damenriege sehr kritische Äußerungen gefallen lassen.

In der außerordentlichen Generalversammlung am 25. November 1978 wurde beschlossen, Armelabzeichen nach einem Entwurf des ersten Vorsitzenden herstellen zu lassen. Das Abzeichen wird am linken Jackenärmel getragen und kostete  9,50 DM, heute 5 €.

 

Das Schützenfest 1979 war geprägt von der Feier des 75-jährigen Jubiläums. Umfangreiche Vorbereitungen wurden vom Vorstand und Festausschuß getroffen. Gleichzeitig hatte es der Verein übernommen, das Kreisschützenfest auszurichten.

 

Eine Woche vorher waren örtliche Vereine und Nachbarvereine sowie die Bevölkerung zu einem Kommers in das Gasthaus Lüdeke eingeladen.

 

Beim Schützenfest 1985 hatte zum erstenmal eine Dame die besten Schüsse auf die Königsscheibe abgegeben. Anja Wedemeyer (jetzt Bründer) wurde Schützenkönigin.

Am 20. August 1988 feierten die Schützendamen das 10-jährige Bestehen der Damenriege mit 12 Gastvereinen. Damalige Leiterin war Beate Giörtz.

 

Am 07.01.1995 stellte Heinz Rohlfs sein Amt als 1. Vorsitzender zur Verfügung. Zu seinem Nachfolger wurde der Fernmeldetechniker Heino Müller in der Generalversammlung 1995 zum Hauptmann und 1. Vorsitzenden gewählt.

Das 50-jährige Jubiläum feierte der Jungschützenzug am 15. Mai 2003 mit vielen Gästen aus 8 Nachbarvereinen. Bei einem internen Pokalschießen waren die lungschützen von Bassum 1848 Sieger.

 

Am 30. August 2003 hatte die Damenriege Schützendamen und Schützen aus den umliegenden Vereinen zur Feier ihres 25-jährigen Bestehens eingeladen. Die Riegenleiterin Beate Giörtz hatte 1990 ihr Amt an Gisela Hanisch abgegeben, diese wurde 1997 von Conny Finke abgelöst.

 

Die Schützen wählten in der Generalversammlung am 05.01.2002 als Nachfolger von Heino Müller Jörg Rohlfs, Stütelberg zum 1. Vorsitzenden.
Am 05.01.2008 legte Jörg Rohlfs seinen Posten als 1. Vorsitzender nieder, für ihn wurde Harald Döpke zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Am 04.01.2014 stellte Harald Döpke seinen Posten als 1. Vorsitzender zur Verfügung. Für ihn wurde Andreas Punke von der Versammlung einstimmig zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt.